Bloß nicht stehlen lassen!

Etwa alle fünf Jahre wird in Schwangau am 1. Mai ein Maibaum aufgestellt (zuletzt 2019).  

Der Baum hat am Tag der Aufstellung mit einem Kranz um den Stamm verziert. Die Zunftzeichen örtlicher Handwerker sind angebracht. 

Mit Pferdefuhrwerk, begleitet vom Festzug des Trachtenvereins und der Musikkapelle wird der Baum am Vormittag zum Aufstellungsort gebracht (Biergarten Milchhäusle)

Gemeinschaftsinn ist insbesondere bei der Aufstellung des Baumes von größter Wichtigkeit. Die Burschen des Trachtenvereins müssen mit reiner Muskelkraft den rund 30 Meter langen Baum in einen senkrechten Stand zu bringen. Dabei darf unter keinen Umständen technisches Hilfsmittel herangezogen werden (außer zur Sicherung). Das Aufstellen erfolgt mit jeweils zwei Stangen, die von den Männern gegen den Baum gedrückt werden. Es vergehen durchaus zwei Stunden bis der Baum ordentlich steht.

Natürlich gehört zum Maibaumaufstellen auch der Brauch des Maibaumstehlens. 

In der Nacht, bevor der Maibaum aufgestellt wird, müssen die Burschen auf Zack sein. Denn so, wie es der Brauch will, versuchen andere Vereine aus den Nachbardörfern, den Baum zu stehlen. Wenn dies passiert, ist es nicht gerade billig, seinen Baum wieder zurückzubekommen, denn er muss ausgelöst werden. Dies geschieht natürlich mit viel Bier und einer anständigen Brotzeit.