Das Colomansfest mit Colomansritt in Schwangau im Allgäu

Gelebtes und beliebtes Brauchtum

Immer am zweiten Oktobersonntag findet in Schwangau das Colomansfest mit dem Colomansritt statt.

Die prächtig geschmückten Pferde und die wunderschöne Kirche St. Coloman im freien Feld lassen Sie diese Tradition auf unvergessliche Weise erleben.

Colomansrelique und Pferdebenediktion

Bereits früh am Morgen beginnt das Colomansfest mit dem Schmücken der Pferde. Um 9.30 Uhr zieht der Festzug vom Rathaus, angeführt von der Schwangauer Musikkapelle, zum Festgottesdienst an der Wallfahrtskirche St. Coloman. Mit der Colomansreliquie erfolgt am Ende der Messe die feierliche Pferdebenediktion mit anschließendem Ritt um die Kirche.

Verkaufsstände mit Getränken und Brotzeit laden zum anschließenden gemütlichen Verweilen mit Blick auf die Königsschlösser ein. Zum Abschluss um 15 Uhr feierliche Andacht mit anschließender Einzelsegnung mit der Colomansreliquie. 

Rittordnung beim Colomansritt

§ 14 der Satzung des St. Coloman Vereins e. V.

Rittordnung

Nach herkömmlicher Überlieferung wird am Colomansfest ein Reiterzug veranstaltet.
An dem Reiterzug zum Colomansfest beteiligen sich in folgender Reihenfolge:
1)    Musikkapelle Schwangau
2)    Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine
3)    Kutschen für die Geistlichkeit, Bürgermeister und Ehrengäste sowie Ministranten
4)    Reiter in heimischer Tracht oder Reiter-Turnierkleidung
5)    Weitere Musikkapellen innerhalb des Zuges.

Der Reiterzug wird in Schwangau aufgestellt und zieht geschlossen zur St. Colomanskirche. Nach der Pferdesegnung zieht der Zug um die Kirche im "Schritt" und wieder nach Schwangau zum Aufstellungsort geschlossen zurück.

Die Einteilung des Zuges bestimmt der Vorstand.

Zur reibungslosen Abwicklung des Colomanritts steht eine Ordnungsmannschaft zur Verfügung, die auch den Reitern notwendige Hilfe leistet.

Am Ritt können sich auch Nichtmitglieder beteiligen. Bösartige und kranke Pferde sind von dem Ritt ausgeschlossen.

Jeder Reiter ist verpflichtet, mindestens eine Pferdelänge vom anderen Pferd Abstand zu halten.
Pro Pferd darf nur ein Reiter aufsitzen. Kinder und Jugendliche unter 14 Jahre sind nur zugelassen, sofern deren Pferd von einem volljährigen Nebenreiter am Zügel geführt wird. Dies gilt nicht für Reiter mit Pferden unter einem Stockmaß von 1,20 m.

Rauchen und Unfug treiben ist während des Rittes verboten.
Jeder Zugteilnehmer haftet für verursachte Schäden.
Jedes Mitglied hat das Recht, Ritt-Teilnehmer in nicht würdiger Kleidung oder die sonst gegen die Rittordnung verstoßen aus dem Reiterzug auszuschließen.

Eingelöste Versprechen

Die Wurzeln des Festes reichen weit zurück. Im Jahre 1012 rastete der irische Mönch Coloman auf seiner Pilgerfahrt ins Heilige Land, dem heutigen Standort der Colomankirche. Unschuldig der Spionage verdächtigt, erhängte man den frommen Pilger nur zwei Jahre später in Stockerau. Nachdem sich mehrere Wunder ereignet hatten, wurde sein Leib am 13. Oktober 1014 durch Bischof Megingaud "erhoben" und im Stift Melk an der Donau beigesetzt. Seitdem gilt er besonders im süddeutschen Sprachraum als Heiliger und Schutzpatron des Viehs. Die Wunder, die sich an seiner Grabstätte ereigneten, verhalfen St. Coloman zu ungeahnter Popularität selbst bis ins moderne Zeitalter hinein.

 

Video: Das Colomansfest mit Colomansritt 2014 in Schwangau

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