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Der Schwanseepark in Hohenschwangau
Natur pur!
Unterhalb der Sommerresidenz König Maximilians des Zweiten, Schloss Hohenschwangau, liegt der Schwanseepark. Malerisch umrahmt vom Kalvarienberg und dem Schwarzenberg ist er heute Naherholungsgebiet für Gäste und Einheimische. Aber dem Interessierten erschließt sich ein gartenarchitektonisches Kleinod das seinesgleichen sucht: der königliche Schlosspark von Hohenschwangau.
Nachdem Kronprinz Maximilian, der spätere König Max II. das Schloss Hohenschwangau fertiggestellt hatte, erwarb er im unterhalb gelegenen Rohrachfilz Grundstücke, um dort einen Schlosspark anlegen zu lassen. 1837 bereits werden erste Pläne für den Park erarbeitet, damals von dem Gartenarchitekten Carl August Sckell, dessen Onkel Ludwig Sckell den Englischen Garten in München schuf. Nach Sckells Tod übernimmt Peter Joseph Lenné diese Arbeit und entwickelt einen Schlosspark nach englischem Vorbild.
Historische Wanderwege und schiffbare Kanäle
Wer heute auf den Wegen durch den Park wandert, folgt historischen Spuren, wurden doch sämtliche Wege so bereits vor fast 160 Jahren geplant und angelegt. Damals für die Gesellschaft am Hofe, die sich auf diesen Wegen „erging“, flanierten die edlen Damen und Herren durch den Park. Über 60 Kilometer Wanderwege gibt es im Schwanseepark und dem danebenliegenden Alpseekessel, teilweise bis zu 7 Etagen mit Wegen übereinander.
Viele der Wege, die man damals anlegte, um die Herrschaften möglichst nah an die Natur heranzuführen, sind im Lauf der Zeit aber verschwunden. Der englische Garten ist revolutionär, die Natur ist heilig, die Parkanlagen werden wieder Abbild der Landschaft, wie sie Gott schuf. Und so wird auch der Schwanseepark angelegt. Ein dichtes Wegenetz entsteht, auf den Bächen sollen Kähne fahren, eine Pferderennbahn und ein Springplatz werden angelegt. Mit der Anlage von Solitärbäumen, mit Sichtachsen und mit Baumgruppen soll Weite und Größe vorgetäuscht werden.
Wie viel Weitsicht bedurfte es damals schon, sich bei der Anlage der Pflanzungen bereits vorzustellen, wie in Jahrzehnten das Ergebnis aussehen würde. Oberhalb des Schwansees entsteht für Königin Marie sogar eine, heute leider nicht mehr zugängliche, Teeterrasse für Gesellschaften.
Orchideen und herzogliche Enziane
Nach dem Tode Maximilians II. verliert der Park seine Bedeutung, er wird nur noch bewirtschaftet aber nicht mehr als Park genutzt. Heute nimmt der Park mit seiner Artenvielfalt, aber auch seiner Größe von über 60 Hektar nicht nur innerhalb der Grenzen Bayerns wieder eine herausragende Stellung ein. Diese Entwicklung ist Herzog Albrecht zu verdanken.
Der Wittelsbacher weilte Anfang der achtziger Jahre zum Angeln am Schwansee, als er auf den Wiesen vergeblich seine geliebten Enziane suchte. Im Anschluss an dieses Erlebnis und in der Einsicht, die Nutzung zu verändern, erlässt Herzog Albrecht ein Düngeverbot für den Park. Seitdem wurden verschiedene Projekte in Angriff genommen, um dem Park wieder einen Teil seiner Schönheit zurück zu geben.
Mit Veränderungen in der Mahd und dem Verbot der Düngung konnten sich im Lauf der Zeit wieder selten gewordene Pflanzen auf den Parkwiesen ansiedeln, Orchideen und die herzoglichen Enziane wachsen ebenfalls wieder im Park , fast 60 Arten der Roten Liste kann der aufmerksame Wanderer finden.